Gedankensplitter-ABC (2)

Und schon wieder habe ich den Schnapszahlentag von Petra auf Limeslounge verpasst, aber hej:  „Besser spät als nie.“ Keine Ahnung von wem das stammt, aber wahr ist es.

Also hier mein zweiter Versuch:

Von Hunden, einer Baustelle und Leuten aus dem Osten

Am Anfang, als wir beschlossen, ein Haus zu bauen (in Biesenthal – jotwedeh – wie der Berliner sagt: „Janz weit draußen…“)  war sofort klar, dass wir einen Hund wollten. Mein

Bester kommt von’s Dorf und hatte schon immer Tiere …, also dann einen Hund: Bobby hieß er, war bereits 2 1/2 Jahre alt und aus dem Tierheim. War ein schwieriger

Charakter – mein Glück – Frauen mochte er sehr. Charmant oder clever war er nie, eher 

dominant, aber nicht besonders blickig. Weil er nicht so alleine sein sollte, kam drei Jahre später ein Neuer dazu.

Er hieß

Fips (auch aus dem Tierheim) und so war er auch – klein, quirlig, sehr liebebedürftig und ängstlich, aber sehr anpassungsfähig und schlau. Was hat er uns für Freude beschert …

Da war Bobby (hinten) schon 13 Jahre alt und starb kurz darauf. Fips (vorn) blieb uns noch vier Jahre erhalten (ging auch mit 13 Jahren von uns).

Da war Bobby (hinten) schon 13 Jahre alt und starb kurz darauf. Fips (vorn) blieb uns noch vier Jahre erhalten (ging auch mit 13 Jahren von uns).

Gerade als er gegangen war, unsere Mädels waren aus dem

Haus, im Sommer 2011 – und nein, ein Hund sollte es erst mal nicht mehr sein – da tauchte er auf – unser kleiner Grieche, grad vier Monate alt, heimlich auf einer der

Inseln

jemandem zugelaufen und sich in die Herzen der Urlauber geschmust. Sie brachten ihn her, konnten ihn aber nicht behalten – so kamen wir zu Hund Nr. 3.

Kalli heißt er und machte uns das erste Mal klar, dass Hunde auch ganz unkompliziert, sanft und liebevoll sein konnten.

pmckalli+

Kalli im August 2011

Knochen knacken fällt ihm schwer, weil da schon seine Beißhemmung einsetzt …, jedoch ein Charmbolzen hoch 5. 

Liebte nicht mal ein Jahr später heiß und innig eine Schafpudeldame, das brachte unerwartet ein neunfaches Ergebnis …

Minni, eine seiner Töchter, kam dann im Oktober, zu uns.  Im Rudelverhalten ungefähr so: „Mir nach, ich folge euch…“  😀  Lieb, aber sehr schreckhaft und ängstlich.

Neues von der Baustelle? Wir basteln an den Unterlagen … viel Schreibkram, aber mir fällt ein Stein vom Herzen, weil ich es nicht allein machen muss.

pmc-s+

Onkel Igor und Oma Olga (Sohn und Mutter) hatte ich im Sommer vor anderthalb Jahren in Tscheljabinsk kennengelernt, Familie meiner Freundin … Sie sind zwei der nettesten, gastfreundlichsten Menschen, die mir je begegnet sind. Liebenswert und lustig, von Herzen aufgeschlossen.

Plötzlich ist Igor gestorben – vor seiner Zeit – geplatzte Aorta – weil 14h Arbeit am Tag auf Dauer zu viel waren.  Er wollte, dass sein Sohn studieren kann …01OnkelIgor+Quälender Kummer für  seine Familie: Frau, Sohn, Mutter – ganz sicher.  Oma Olga hat nun alle drei Söhne (er war der Jüngste) verloren. Es macht mich betroffen, es ist nicht fassbar. Ruhe in Frieden.

Richtig

sauer,

traurig

und

verdammt

wütend machen mich die Leute, die dann über „Wirtschaftsflüchtlinge“ herziehen, als wäre das völlig unnormal zu wollen, dass es seiner Familie mal besser geht. Meine Erfahrung: Keiner von denen verlässt seine Heimat freiwillig, erst dann, wenn er zu Hause keine Perspektive mehr sieht …

Xerxes, ein Perserkönig, der nicht nur, aber auch gegen Griechen kämpfte – damals war’s, als Marathon noch nur eine Stadt war. Fand die Demokratie blöd …

Yes – ja, wir sollten wissen, dass es uns hervorragend geht, wir großes Glück haben, im Wohlstand und relativer Sicherheit zu leben.

Ziel sollte es sein, auch andere teilhaben zu lassen.

In diesem Sinne, lasst es euch gut gehen und habt auch einen Blick auf eure Umwelt.

 

 

Fotosession

Ich hatte mir schon längst mal wieder vorgenommen, die Minni so aufs Zelluloid zu bannen, dass man auch ja ihre Wachstumsfortschritte sieht: Sie ist wirklich schon riesig geworden. Beinah so groß wie der Papa…

Das dann in der Realität mit dem, was einem so vorschwebt, zu verbinden – schon schwieriger. Doch seht selbst:

Wie ihr erkennen könnt, alle Bilder sind genau so, wie ich sie mir vorgestellt hatte. 😀

Aber wenigstens Minnis Wachstumsschub sieht man gut oder?

Genadelt hab ich auch was, schaut vorbei:

Kommt auf meinen Handarbeitsblock!

Kommt auf meinen Handarbeitsblock!

mein neuer Flitzer

Letzte Woche hatte mein Göttergatte beschlossen, ich wäre nun lange genug ohne Auto unterwegs, also musste ein neues her. Im Internet kann man vieles finden, aber wenn man spezielle Wünsche hat, wird es ganz schnell überschaubar. In unserem Falle sollte es ein 1,9er TDI von VW sein, maximal von 2006 (wie mein verflossener Polo)  und nicht mehr als 7000,-€ (oberste Schmerzgrenze) kosten. Und so fanden wir schließlich einen Golf, in der Nähe von Stuttgart (ist ja nur ein Katzensprung von hier … :-D), den wir am Samstag abholen wollten.

Nachts um 1:30 Uhr ging es los. Mein Allerbester hatte vorher geschlafen (knapp 4 Stunden) ich nicht. Dafür war ich ja noch an der Verpflegungsfront aktiv gewesen. Sobald ich im Bus saß, fiel ich schon ins „Fahrkoma“  😉 . Das gelingt mir eigentlich immer, wenn ich nicht selbst fahren muss.  Je weiter südlicher wir kamen, desto dicker wurde der Nebel. Schließlich waren wir kurz vor Zehn in Altdorf am Autohaus.

Das Wetter konnte sich nicht so richtig zwischen schön und weniger schön entscheiden ...

Das Wetter konnte sich nicht so richtig zwischen schön und weniger schön entscheiden …

Schnell noch einen Spaziergang ….

… und schließlich ab ins Autohaus. Da isse schon meine Signalschleuder … ganz in Gelb. (Hat mein Schatz ausgesucht, nicht ich.)

Dann wollten wir ihn begutachten, meinen neuen Golf. (Seht ihr dahinter die Paintball-Halle?) Bis dato war mir noch nie eine aufgefallen.

Aber auch diese hätte ich vielleicht ignoriert, wenn ich nicht die Dreikantfeile so schön gefunden hätte, die davor stand …

Während wirklich viele (ausschließlich männliche) Besucher in die Halle gingen, obwohl urplötzlich die Sonne herunter strahlte, verluden wir den Golf.

Da steht er. Für 5500,-€ durften wir ihn mitnehmen.

Trotz der einen oder anderen Macke, hier ein Kokelschaden im Frontscheinwerfer, doch ein netter Preis oder?

Auf dem Rückweg schauten wir bei der Lütten vorbei, die sich gerade in Waldenburg für eine dreiwöchige Einweisung in die Firma befand, für die sie am Montag nach Shenyang fliegt.

Hinten das Firmengebäude, in dem sie jeden Tag schlauer gemacht wurde.

Und das sind die Dinge, worum es geht. Man beachte den „Riesen“ auf dem Zeigefinger meiner Tochter … Das ist auch noch eine Spule für welches Gerät auch immer … Das war beeindruckend.

Es fiel uns schwer, aber so gegen 15:00 Uhr mussten wir wirklich weiter gen Heimat.

Ziemlich schnell wurde es dunkel. Bis vor Leipzig war das kein Thema, dort jedoch sollte uns das zum Verhängnis werden. Es gibt vor dem Hermsdorfer Kreuz (von Süden gesehen) eine riesige Baustelle, in der erst auf zwei Spuren verengt wird und diese dann getrennt werden. Auf der Anzeige stand, wer auf die B38 möchte, muss sich rechts einordnen. Kein Wort davon, dass alle, die lieber nach Berlin wollten, sich links hätten einordnen müssen. Mit Anhänger gilt unser VW-Bus als LKW, somit sind wir verpflichtet, in Baustellen rechts zu fahren. Also landeten wir urplötzlich im Leipziger Land und kein einziger Weg führte zur Autobahn zurück …  Wir mussten bis zum Hermsdorfer Kreuz über die Dörfer fahren und konnten erst dann wieder geradewegs nach Hause weiter.  Dieser „Abstecher“ kostete uns fast 40km und eine Stunde Zeit ging verloren.

So waren wir froh, als wir gegen 23:00 Uhr auf’s Grundstück rollten und endlich ins Bett gehen konnten.

Am nächsten Morgen wurde abgeladen.

Während mein Schatz das „Grobe“ managte, …

… durfte ich zumindest die Gurte wieder zusammen rollen.

Anschließend brachte meine bessere Hälfte den Anhänger zum Verleih zurück und wir konnten wenigstens den Rest  des Sonntags   genießen.  Nach über 1400km Fahrweg war das auch nötig …

Fühlt euch gedrückt.

Steigerung …

Wir sind’s nur …

Kann man „shit happens“ eigentlich noch steigern?

Da fällt mir gerade ein, ich hatte mal irgendwo den Spruch gelesen:

Freu dich über jeden Tag,

es könnte schlimmer kommen.

Das kann ich momentan wohl über mein Leben drüber schreiben – so als Leitspruch. Letzte Woche war ich krank, erst war die Stimme weg, dann kann alles, was zu einem ordentlichen Schnupfen dazu gehört, inklusive diverser Hustenorgien,  vorzugsweise nachts.

Am Mittwoch fuhren wir zu unserer Jüngsten nach Hamburg, obwohl es mir nicht gut ging, wollte ich unbedingt mit. Ich hätte es lassen sollen. Ich hatte mich sehr gefreut, aber ich war keine Hilfe beim Möbelschleppen, auch unausgeglichen und seeeehr müde … Als wir abends dann nach Hause fuhren, verlor ich auf halbem Wege nach Hause irgendwo in der mecklenburgischen Pampa auf einem Parkplatz meine Papiere, mein Geld, alles.  Aufgefallen ist es mir erst Freitagabend, als ich etwas bezahlen wollte.  Alles ist ersetzbar, die Geldkarten sind gesperrt, die Konten nicht angerührt …, aber ich trauere. Am meisten um meinen Führerschein. Das war noch mein Original von 1983, die rosafarbene DDR-Pappe, man war ich da noch jung.

Wie man jetzt alles neu beantragen muss, macht es einem auch nicht leichter. Alles dauert und ich habe gegenwärtig nur meinen Reisepass mit meiner Verlustanzeige drin, hat mir die nette Dame von der Meldestelle empfohlen.

Meinen Führerschein kann ich noch gar nicht beantragen, weil der ja noch aus Papier war. Da muss jetzt erst mal das Gegenstück aus dem Berliner Archiv zu der für mich zuständigen Dienststelle in Oranienburg geschickt werden und erst dann kann ich meine Pappe neu bestellen (was danach nur noch drei bis vier Wochen dauert).  Oh, ich freue mich, glaube ich, auf Weihnachten :-D.  Vielleicht  bin ich dann wieder im Besitz aller notwendigen Papiere …

Aber noch was Schönes:

Minni wächst und gedeiht. Und sie nervt Kalli, wo sie nur kann. Der wiederum erträgt sie allermeistens seeehr geduldig und sie sind sehr zusammen gewachsen. Schaut:

Seht ihr den blauen Augenhintergrund von Minni? Der wird sicher bald so orange wie der von Kalli.

Ziemlich müder Haufen …

Ej, lass gut sein …

Ich hoffe, euch geht es gut und ihr habt eine schöne Woche!

Fühlt euch gedrückt!

Denke positiv!

Dieser Tage ist es ein wenig schwierig, viel Arbeit in der Schule und das Wetter macht auch nicht mehr so viel Freude …  Da trifft es sich gut, dass ich im letzten Jahr viel über Verschiedenes nachdachte.  Dabei fand ich auch Folgendes:

Denke positiv!

40% aller Katastrophen treten gar nicht ein.

35% aller Ereignisse kann man sowieso nicht verhindern.

15% aller Dinge entwickeln sich besser als erwartet.

8% der Befürchtungen sind schlicht trivial.

Nur 2% sind begründete Sorgen, die einer Lösung bedürfen.

In diesem Sinne:  Lasst es euch gut geh’n!

Minni und Kalli sind inzwischen eine Einheit.